Sucht und Abhängigkeit
Wenn das Verlangen das Leben bestimmt
Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen können eine Vielzahl von Substanzen und Verhaltensweisen betreffen, darunter Alkohol, Drogen, Medikamente, Glücksspiel, Computerspielsucht und andere abhängig machende Substanzen oder Aktivitäten. Während der anfängliche Gebrauch oder das anfängliche Ausüben meist mit angenehmen Gefühlen einhergeht, die belohnend und verstärkend wirken, kann das Fortsetzen des Konsums zur Abhängigkeit führen und schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit mit sich bringen. (WHO, 2021)
Für Menschen mit Suchtproblemen fühlt sich der Kampf gegen die Abhängigkeit häufig wie eine ständige, scheinbar unüberwindbare Herausforderung an. Es kann zu einem starken Drang, die Substanz zu konsumieren oder das Verhalten auszuüben, eine eingeschränkte Fähigkeit zur Kontrolle, eine zunehmende Priorisierung gegenüber anderen Aktivitäten sowie eine Fortsetzung trotz Schäden oder negativer Konsequenzen kommen. Der Drang tritt häufig in Verbindung mit einem Suchtdruck, angenehmen oder unangenehmen Gefühlen wie Einsamkeit, Langeweile, Wut, Trauer, Belohnung, etc. , sozialen Konflikten oder anderen Herausforderungen auf. Auch physiologische Merkmale wie eine Toleranz gegenüber der Wirkung oder Entzugserscheinungen nach Beendigung oder Verringerung können Teil der Symptomatik sein. Es kommt zu einem Teufelskreislauf von Konsum, Reue, Enttäuschung und Scham. Die Abhängigkeit kann so das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.
In der personzentrierten Psychotherapie versuchen wir gemeinsam die zugrunde liegenden Ursachen Ihrer Abhängigkeit zu verstehen. Im geschützten psychotherapeutischen Rahmen, getragen von den Bedingungen der Empathie, bedingungslosen Wertschätzung und Kongruenz, widmen wir uns Ihren innersten Gefühlen, Bedürfnissen und Wahrnehmungen. Gemeinsam ergründen wir, wo Sie sich befinden, wie Sie dort hingekommen sind, wie es Ihnen geht und wohin Sie weitergehen möchten. Der psychotherapeutische Prozess ermöglicht es, blockierte Gedanken, Gefühle und Erfahrungen erlebbar zu machen und neu zu integrieren. Dadurch können Blockaden reduziert oder aufgehoben werden, um Wachstum, Entwicklung und Entfaltung wieder in Fluss zu bringen.
WHO World Health Organization. (2021). International Classification of Diseases, Eleventh Revision (ICD-11). https://icd.who.int/en