Bipolare Störung
Ein Leben auf der Achterbahn
Die bipolare Störung ist gekennzeichnet durch Stimmungsschwankungen, die von depressiven Phasen bis hin zu hypomanischen oder manischen Episoden reichen.
Während eine depressive Episode durch eine gedrückte Stimmung oder vermindertem Interesse an Aktivitäten gekennzeichnet ist und von Symptomen wie einer Veränderungen des Appetits, Schlafproblemen, Verlangsamung, Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Gefühle der Wertlosigkeit, der Schuld, der Hoffnungslosigkeit oder Gedanken an Suizid begleitet werden kann, zeigen sich hypomanische oder manische Phasen ganz im Gegenteil. (WHO, 2021)
In einer Phase der Hypomanie kommt es zu einer aufgehellten Stimmung, erhöhter Aktivität und Energie, Reizbarkeit und Begleitsymptomen wie erhöhter Gesprächigkeit, schnellen oder rasenden Gedanken, einem erhöhten Selbstwertgefühl, vermindertem Schlafbedürfnis, Ablenkbarkeit und impulsivem oder rücksichtslosem Verhalten. Die Funktionsfähigkeit im alltäglichen Leben ist jedoch weiter gegeben. (WHO, 2021)
Eine manische Phase zeigt sich noch intensiver. Sie ist durch erhöhte Energie und Aktivität, Euphorie, Reizbarkeit oder Expansivität gekennzeichnet. Begleitet werden kann sie von Symptomen wie schnellem Sprechen, einer Ideenflucht, einem gesteigerten Selbstwertgefühl oder Grandiosität, vermindertem Schlafbedürfnis, Ablenkbarkeit, impulsivem oder rücksichtslosem Verhalten oder einem schnellem Wechsel zwischen verschiedenen Stimmungszuständen. (WHO, 2021)
Das Leben mit einer bipolaren Erkrankung fühlt sich für viele Betroffene wie eine Achterbahnfahrt an. In manischen Phasen scheint alles möglich, die Gedanken rasen, das Selbstvertrauen ist grenzenlos, und das Bedürfnis nach Schlaf schwindet. Diese Hochphasen können jedoch auch der Kontrolle entgleiten und zu impulsiven Entscheidungen führen, die später bereut werden. In depressiven Phasen hingegen dominiert das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Die Energie ist verschwunden, und der vorherige Tatendrang weicht der Lethargie. Diese Schwankungen können die Beziehungen, die Arbeit und das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen erheblich belasten.
In der personzentrierten Psychotherapie versuchen wir gemeinsam Ihre Erfahrungen zu verstehen. Im geschützten psychotherapeutischen Rahmen, getragen von den Bedingungen der Empathie, bedingungsloser Wertschätzung und Kongruenz, wenden wir uns Ihren innersten Gefühlen, Bedürfnissen und Wahrnehmungen zu. Gemeinsam ergründen wir, wo Sie stehen, wie Sie dorthin gekommen sind, wie es Ihnen geht und welchen Weg Sie weitergehen möchten. Der psychotherapeutische Prozess ermöglicht es, bislang blockierte Gedanken, Gefühle und Erfahrungen erlebbar zu machen und neu zu integrieren. So können Blockaden reduziert oder aufgehoben werden, um das Wachstum, die Entwicklung und Entfaltung wieder in Fluss zu bringen.
WHO World Health Organization. (2021). International Classification of Diseases, Eleventh Revision (ICD-11). https://icd.who.int/en